Sathor, ein Sohn von Nathan ist Tot

Der Tag ist gekommen


Der Tag ist gekommen,
und alles war wie immer.
Der Tag ist gegangen,
und nichts war mehr wie zuvor.
Der Tag ist gekommen und gegangen,
hat mich trauern lassen.
Der Tag ist gekommen und gegangen,
hat eine Lücke hinterlassen.
Der Tag ist gekommen und gegangen,
hat mir keine Zeit mehr gelassen.
Der Tag ist gekommen und gegangen,
an dem mein Hund starb.




( von Heike Pons)
 

Für dieses Bild und das Gedicht bedanke ich mich bei Marion und Shamu

 

 Mit allen hätten wir gerechnet aber nicht damit.

Ich muss ein bisschen ausholen, zum besseren Verständnis. Sathor war gerade 11 Wochen alt, als er ein Stück Pansen ,statt in die Speiseröhre, in die Luftröhre abschluckte. Ich denke jeder kennt das, Husten und Würgen ist die Folge. So auch bei Sathor. Er hustete ununterbrochen, also ab zum Tierarzt. Der legte ihn an einen Tropf und am nächsten Tag konnte ich ihn abholen. Doch Sathor ging es nicht gut. er lag nur herum bekam dann auch noch Fieber. Wir brachten ihn wieder zum Tierarzt, der nun eine eitrige Lungenentzündung diagnostizierte. Er hatte wohl ein stück des Pansen´s in die Lunge bekommen.

Kein Antibiotika half. Nach 3 Tagen wurde er nachts in die Tierklinik Duisburg verlegt. Dort schüttelten die Arzte nur mit dem Kopf. Nach etlichen Bronchoskopien, Sathor war mehr tot als lebendig, er konnte kaum noch Atmen, machten sie endlich einen Resistenztest.

 Danach, endlich, bekam er ein Antibiotika, was Wirkung zeigte. Plötzlich erholte er sich wahnsinnig schnell. 2 Wochen später konnte wir ihn nach Hause holen. Sathor ging es prächtig, er fraß wie ein Scheunendrescher und holte sein Gewicht schnell wieder auf.

Als er ein Jahr war, ließen wir ihn nachuntersuchen. Lunge, großes Blutbild und überhaupt alles was dazugehört. Das Resultat war einwandfrei, Sathor war kerngesund

Ich fing an mit ihm zu Arbeiten, er lernte superschnell,

 seine Kondition holten wir uns

durch Fahrradfahren und schwimmen.

Seine Begleithundprüfung,

seine SCHH I, machten wir mit links.

 

Pokalkämpfe machten ihn besonders Spaß.

Mehrfach waren wir ganz vorne mit dabei.

 

 

Schwimmen war seine größte Leidenschaft. Mit viel Spaß lernte ich ihn das Tauchen nach Gegenständen. Er war der verrückteste Wasserhund, den ich je gekannt habe. Ob es Herrchens Latschen waren, oder halbe Baumstämme, er brachte alles wieder ans Ufer zurück. Spaß machte es auch sich an seiner Rute festzuhalten um sich zum Ufer zurückziehen zu lassen.

 Ein paar mal fiel mir auf, dass er nach größeren Anstrengungen einen Moment stehen blieb und innehielt????

 

Er startete bei einigen Turnieren mit, unter anderem beim Welttierschutzpokalkampf und danach in Dortmund, fuhr mit uns nach Holland, kämpfte begeistert mit den Wellen am Strand, hielt dabei noch meinen " Spinner " Nico in Schach und bekam dann ganz plötzlich Fieber. Der Tierarzt konnte nicht feststellen woher. Antibiotika halfen nicht. Unzählige Blutuntersuchungen brachten keinen Aufschluss, Ultraschall und Röntgenuntersuchungen blieben ohne Befund. Die Wahnwitzigsten Virologisch sowie Bakteriologischen Untersuchungen wurden durchgeführt. Alles ohne Befund. Der Tierarzt wusste nicht mehr weiter und spritze ihn prophylaktisch Kortison....

Zwei Stunden später stand Sathor auf und wollte sein fressen haben. Alle Symptome waren weg, es ging ihn blendend wie eh und je. Es wurden danach noch weitere Blutuntersuchungen auf Immunologischer Basis gemacht, die aber ebenfalls ohne Befund waren.

 

Langsam Atmeten wir auf. Sathor war fit, forderte seine Arbeit. Errang auf Ausstellungen nur die vorderen Plätze, wurde auf Lebzeit gekört, verprügelte ab und an Nico, wenn der wieder zu aufmüpfig wurde, spielte hingebungsvoll mit seinen Welpen und wickelte, Charmeur wie er war, alle Leute um seine Pfoten. Trotzdem wollte ich wissen, was los war, also wurde noch eine Blutkultur angelegt. Wie immer war auch hier das Ergebnis ohne Befund. Na gut, dann war es wohl nur eine blöde Infektion gewesen. Alles beruhigte sich, Sathor lernte mit Riesenschritten weiter, das Revieren nach dem Helfer musste ich ihn nur zwei mal zeigen, dann wusste er was ich von ihm wollte. Die Kletterwand, die Steh- Übung, alles ein Klacks für ihn. Es gab nichts schöneres für ihn, wenn ich ihn lobte, er wollte mir unbedingt gefallen.

Wenn ich mit ihn Wachdienst machte, verblüffte er mich immer wieder.

Ganz alleine bewachte er eine Absperrung vor ca. 50 Leuten.

Ohne Kommando wusste er genau, worum es ging,

es darf hier keiner durch und damit Basta.

 

 

 

Wäre ich bloß mit ihm ein bisschen weniger Fahrrad gefahren,

 

 

 

hätte ich ihn nur nicht so oft schwimmen gelassen....

 

 

diese Vorwürfe an mich selber werde ich wohl nie wieder los werden.

 

1 Jahr seit den letzten Geschehnissen war vorbei, Sathor wurde auf seine Prüfungen vorbereitet, da bekam er Fieber, hohes Fieber. Sofort bekam er Kortison und Antibiotika, die Tierärzte arbeiteten auf Hochtouren. Das Fieber kam und ging, aber nur für Stunden. Das Kortison half diesmal nicht mehr. Keiner wusste mehr weiter. Ich ließ seine Unterlagen zusammenstellen uns brachte ihn in die Klinik. Ganz klar, sagte mir der dortige Arzt, der hat was verschluckt, ich kann im Bauch einen Gegenstand fühlen, der, wenn er aus Plastik ist auch auf keinem Röntgenbild zu sehen ist. " Wir machen ihn morgen auf, holen das Teil heraus uns Mittags ist er dann wie neu. Wir lachten mit dem Arzt und freuten uns um die Wette, ENDLICH, das war es also. Wir waren glücklich, dass das alles nun ein gutes Ende nehmen würde. Anderntags um 11.00 Uhr war die OP. Um 11.30 rief der Arzt an. Er hatte in Sathors Bauch nichts finden können. Er würde jetzt weitersuchen und sich dann bei uns melden. Die Diagnose kam Nachmittags. Der Tierarzt war ruhig und wollte selbst nicht glauben, was er gefunden hatte. Es war einfach zu niederschmetternd. Sathor hatte einfach keine Lunge mehr, das gesamte Lungengewebe war zerfressen. Eine Folge von dem damaligen Stück Pansen, was sich wohl unbemerkt in der Lunge verkapselt hatte und nun entartet war. Es hatte die ganze Lunge zersetzt. Der Tierarzt versteht bis heute nicht, wieso Sathor  so gut geatmet hat. Es besteht inzwischen die einhellige Meinung, dass sich das ganze mit Explosionsartiger Geschwindigkeit ausgebreitet haben muss. Eine ganz schnelle Bakteriologische Untersuchung des Lungengewebes zeigte, dass niemand mehr Sathor helfen konnte.

 

Wir haben ihn unter Tränen beerdigt.

Ich empfinde noch heute hilflose Wut, auf die Arzte, auf mich selber. Dankbarkeit und Trauer um einen Freund der nur ein so kurzes Leben hatte. Sathor wurde knapp 5 Jahre alt.

Dank an Simone für das tolle Bild

 

 

FÜR EINEN TAG VON MORGEN

Wenn ich morgen sterbe,

erzähl es den Bäumen,

wie sehr ich dich geliebt habe,

erzähl es dem Wind,

der in den Bäumen klimmt,

wie sehr ich dich liebe.

Erzähl es einem Kind,

das jung genug ist

es zu verstehen,

erzähl es einem Tier,

vielleicht nur indem du es streichelst,

erzähl es den Häusern

aus Stein,

erzähl es einer Stadt,

wie sehr ich dich geliebt habe.

Aber…

Erzähl es keinem Menschen,

sie werden es  nicht glauben

dass ich keinen Mann,

dass ich keine Frau

niemanden  ---------

so lieb hatte wie Dich