Chakana's erste Welpen 2011

Ninas Darstellung der Geburt

 

 

Ich war ja nun schon bei einigen Geburten von Karins Hündinnen dabei. Die Geburt von der Traumverbindung Chakana/ Fandango wollte ich auf keinen Fall verpassen. Vor allen Dingen weil es die ersten Welpen von der verrückten Nudel Chakana waren. Diejenigen, die Chakana kennen wissen, dass bei Chakana alles ein wenig anders ist. Diese Hündin ist einfach nur irre und genial. Karin war sich hundertprozentig sicher, dass es bei Kann keine „normale“ Geburt geben wird und sie sich irgendetwas besonderes einfallen lässt.

 

Karin züchtet nun schon seit über 30 Jahren und macht somit in Sachen Geburtshilfe jedem Tierarzt etwas vor. Chakana und Karin haben ein ganz besonderes Verhältnis. Jeder der die beiden schon mal life erlebt hat kann sicherlich nachvollziehen was ich meine.

 

 

 

 

 

 

Seit Chakana eingedeckt war hat Karin sich wegen der Geburt verrückt gemacht. Ich kenne sie schon seit mehreren Jahren, das habe ich so bei Karin aber noch nicht erlebt. Tja, es ging eben um Ihre Chakana.

Karin hat mich schon vor einigen Wochen gefragt, ob ich zu der Geburt komme, um ihr (wohlgemerkt ihr und nicht Chakana) beizustehen.

 

Klar wollte ich dabei sein. Blöd war nur, dass ich diese Woche Nachtdienst hatte und auch nicht frei bekommen konnte. Am Dienstag Abend war ich im Dienst und Karin schrieb, dass Kana mit der Temperatur runter ist. Normalerweise gehen Hündinnen anschließend mit der Temperatur wieder hoch und es dauert noch etwas 12-24 Stunden, bis die Geburt tatsächlich in Gang kommt. Ich hatte Glück und konnte meinen Nachtdienst früher beenden um vor dem großen Ereignis noch ein wenig zu schlafen. Karin hatte mir zugesagt bescheid zu sagen, wenn es tatsächlich los geht. Also habe ich mit dem Handy am Bett geschlafen. Mittags bin ich aufgewacht und hatte immer noch nichts von Karin gehört??? Also habe ich gleich mal angerufen. Chakana war morgens noch mal mit der Temperatur ein Stück runter gegangen. Also zählten die 12-24 Stunden von morgens an. Abends musste ich aber wieder zum Nachtdienst. Karin meinte, dass Kana frühestens abends mit der Geburt beginnen würde. Nach kurzer Überlegung habe ich mich trotzdem auf den Weg gemacht – im Zweifelsfall eben nur um einen Kaffee zu trinken.

 

Unterwegs fing mein Auto an zu zicken, die Batteriewarnleuchte leuchtete zunächst schwach und dann immer stärker. Vorsichtshalber habe ich Licht und Radio aus geschaltet um weniger Strom zu verbrauchen. Nach 1,5 Stunden bin ich dann bei Karin eingetrudelt.

 

Tja und die sonst so muntere Kana kam an die Tür um mich zu begrüßen mit hängenden Ohren und einem leidenden Gesichtsausdruck. Ihr passte das alles nicht und die Wurfkiste würdigte sie keines Blickes. Alles was da mit ihr passierte versuchte sie offensichtlich zu ignorieren. Ich haben die ganze Zeit überlegt, woher mir der Gesichtsausdruck bekannt vor kam. Aber jetzt ist es mir eingefallen, der Kater aus Shrek konnte auch so bemitleidenswert gucken

 

Erst mal passierte nichts weiter, wir haben gefrühstückt und auf Chakana geschaut – nichts…

 

Um fünf Uhr rief Melanie an, sie wollte auch zur Geburt kommen. Da Karin gerade mit der Kaffeemaschine kämpfte habe ich den Telefondienst übernommen und ihr gesagt, dass sie sich am späten Abend noch mal melden soll, da Kana sich wahrscheinlich bis zum nächsten Morgen Zeit lassen würde.

 

Chakana verschlief die meiste Zeit des Nachmittags, zwischendurch schleppte sie Bälle durch die Gegend oder lies Alaska auf sich herum springen. Kein Hecheln, nichts…

 

 

Gegen fünf kam dann wie aus dem Nichts die erste Presswehe. Chakana klappte die Ohren zur Seite, plusterte die Backen auf und versuchte alles zu ignorieren. Sie guckte Karin an nach dem Motto: „Ich? Nein, ich war das nicht""

Karin hatte die Hoffnung, dass Chakana die Wurfkiste jetzt akzeptieren würde, aber weit gefehlt. Kana ging nur mit großen Überredungskünsten in diese furchtbare Kiste. Und sie blieb nur darin wenn wir an zwei Seiten aufgepasst haben, dass sie bloß nicht raus springt. Sie kreischte und zitterte und wollte einfach nur da raus. Kein Kratzen, kein Hecheln, keine Wehen – nichts.

Also dachten wir uns, dass sie vielleicht noch mal Gassi muss. Ich bin mit Chakana in den Garten und da kam die nächste Wehe. Also zurück in die Wurfkiste, dass führte aber wieder nur dazu, dass Kana rum kreischte und da raus wollte. Karin hat sich zu ihr in die Wurfkiste gesetzt, dass hat Kana aber nicht im Geringsten interessiert, sie wollte nur weg da und es war keine Spur mehr von Geburt und Wehen.

 

Kana hatte es geschafft und wir sind ins Wohnzimmer umgezogen. Dort versuchte sie dann mit dem Kopf in den Katzenkratzbäumen zu verschwinden, auf´s Sofa zu flüchten und unter den Schreibtisch zu Alaska ins Körbchen zu krabbeln (wohlgemerkt ein Körbchen für Chinesen in das ein Schäferhund definitiv nicht rein passt).

 

Irgendwann hat Chakana beschlossen sich auf den Teppich zu legen und wieder alles zu ignorieren. Inzwischen haben wir schon einige Male am Boden gelegen vor Lachen. Man kann einfach nicht beschreiben wie Kana ihre Ohren verdrehen kann und wie mitleidig sie gucken kann.

 

Karin hat Melanie angerufen und ihr Bescheid gesagt, dass sie sich doch auf den Weg machen kann. Kaum war Karin aus dem Raum kam Kanas nächste Wehe. Irgendwie schien sie vor allem in Karins Gegenwart nicht falsch machen zu wollen und sobald sie in den Raum kam hat sie die Wehen unterdrückt. Karin blieb also nichts anderes übrig als so zu tun, als würde sie Kana nicht beachten. Ich habe mich inzwischen zu Chakana gesetzt, und sie hat es irgendwie fertig gebracht völlig verdreht einen Kopfstand zu machen. Dabei hat sie ihren Kopf zwischen meine Füßen versteckt und den Hintern in die Luft gestreckt.

 

So kam dann das erste Baby um halb sieben zur Welt

 

Warum auch normal, schließlich ist Kana ja was besonderes und nicht irgendein „normaler“ Hund.

 

Chakana war der Meinung, dass dieses Ding nicht zu ihr gehören konnte, schließlich hatte sie ja versucht das ganze Mutter werden zu ignorieren.

 

Sie hat es angeschaut, kurz abgeleckt und dann hat sie sich auf die Seite gelegt und es weiter ignoriert.

 

Das erste Baby kam ohne Nachgeburt zur Welt. Und ich habe es nicht „AB“ gemacht wie Karin behauptet, sondern es war schon von der Nachgeburt getrennt. Ich denke „AB“ wird mich jetzt wohl für immer und ewig verfolgen ;-)

 

 

 

 

Laetina hat sich das ganze Theater angeschaut und schon Null Verständnis dafür zu haben. Sie liebt Babys über alles und hat die Geburt ihrer Welpen mit links gemacht.

Nach dem ersten Baby gab es erst mal eine Pause, Chakana hat auf der Seite gelegen und getan als wäre sie ohnmächtig. Als die Wehen wieder einsetzten ist sie einfach so liegen geblieben und hat nicht einmal gehechelt. So kam dann das nächste Baby zur Welt, dass Laetina begeistert in Empfang genommen hat.

 

Übrigens Karin musste immer noch von Weitem zuschauen ;-)

 

 

Melanie war inzwischen auch eingetroffen und kurz danach kam Sandra. Die nächste Zeit passierte wieder gar nichts. Dann hat Sandra sich zu Chakana auf die Erde gelegt und ihr gesagt, dass sie jetzt weiter „Babys machen“ muss. Dabei hat sich ihr über die Seite und den Bauch gestreichelt und Kana fing an zu pressen. Kurz darauf war das dritte Baby da. Übrigens Kana hat sich keinen Millimeter bewegt und lag immer noch ohnmächtig auf der Seite.

 

Alle folgenden Babys kamen genau so zur Welt. Wir hatten eine perfekte Arbeitsteilung: Sandra hat Chakana gesagt, dass es Zeit für das nächste Baby ist und ihr den Bauch gestreichelt. Melanie, die beiden Chinesen und die Katzen haben auf die bereits geborenen Welpen aufgepasst, ich habe die Babys in Empfang genommen. Und Karin wurde vor den Fernseher verbannt damit Chakana sich auf das Ohnmächtig sein konzentrieren konnte. Karin guckte im Viertelstundentakt verblüfft, wenn wir ihr gesagt haben, dass das nächste Baby schon da ist. Na ja, und um zwei Nachgeburten durfte sie sich kümmern, damit sie nachher nicht behaupten kann, dass ich sie „AB“ gemacht habe

 

 

 

Chakana hat während der ganzen Geburt entspannt auf der Seite gelegen und bewusstlos gespielt, sie hat nicht ein einziges Mal gehechelt – dieser Hund ist einfach irre. Ihre Mutterrolle wird sie sicherlich schnell lernen und übernehmen.

 

Dank der verrückten Chakana war es eine unglaublich lustige Geburt. Wir haben mehrfach fast auf dem Boden gelegen vor Lachen.

 

Karin war während der Geburt wider erwarten völlig ruhig ;-) Aber bis auf Chakanas Ohnmächtigkeit lief ja auch alles bestens.

 

Herbert war so lieb sich während dessen um mein Auto zu kümmern. Die Lichtmaschine ist hinüber. Also konnte ich nicht mehr zurück fahren und Rüdiger musste sich auf den Weg machen um mich abzuholen.

 

Jetzt steht mein Bus bei Karin und wird repariert und wir müssen in den nächsten Tagen noch mal runter fahren um ihn abzuholen und natürlich die Welpen und ihre verrückte Mutter anzuschauen.

 

Es war wirklich ein toller Nachmittag/ Abend! Danke, dass ich dabei sein durfte.